Gerade bei der minutiösen Genauigkeit und Sorgfalt, die man bei AquaRichtig bei der Wiedergabe der Äußerungen Dritter an den Tag legt, ist der Vorwurf von „Falschbehauptungen“ starker Tobak. Denn für AquaRichtig sind Zitate und Belegstellen nicht etwa Bringschuld des Behauptenden, sondern offenbar nur unnötiger Zierrat, auf den man gern verzichtet. Und wehe dem, der an den Aussagen zu zweifeln wagt.
Falsch ist eine Behauptung bei AquaRichtig auch allein, wenn man sie dort nur subjektiv für falsch hält. Nicht weil sie tatsächlich falsch ist.
Zu Zitaten auch, dass man sie nicht nur zusammenhanglos in den Text kippt, sondern sich auch inhaltlich mit ihnen auseinandersetzt. Denn allein dadurch erschließt sich auch für den Leser, woran und wie genau inhaltlich an den zitierten Text angeknüpft werden soll und woarauf damit abgestellt werden soll. Dabei ist es auch hilfreich, gerade längere wörtliche Zitate durch entsprechende Formatierung aus dem Fließtext hervorzuheben und somit typografisch eindeutig gegen diesen abzugrenzen. Mitunter soll es sogar helfen, sich auf den Kern einer zitierten Aussage zu beschränken, um sein Anliegen möglichst präzise darzulegen und nicht durch übermäßig lange Zitate zu verwässern.
Auch in Anbetracht des messerscharfen Textverständnisses und der sprachlichen Brillanz, die man bei AquaRichtig immer wieder unter Beweis stellt, ist der Begriff „Falschbehauptungen“ starker Tobak. Nicht dass am Ende mal wieder tatsächlich etwas ganz anderes geschrieben wurde, als das, was man bei AquaRichtig wiedergibt. So wie beim angeblichen Anionen tauschenden Zeolith, den gefährlichen Mineralsäuren aus einem stark sauren Kationentauscher oder den Spaltöffnungen bei rein submersen Wasserpflanzen? Oder anorganischen EDTA, dem fehlenden Transpirationssog von untergetauchten Wasserpflanzen, weil hier die Chloroplasten in der Epidermis liegen? Da war bei all diesen Themen mal etwas in der Richtung. Bloß nicht das, was man bei AquaRichtig wiedergibt.
Apropos Beweise. Der Begriff Beweis und das zugehörige Verb beweisen sind auch ganz großes Kino für AquaRichtig.
Insbesondere im Hinblick auf die unnachahmliche Stringenz und Folgerichtigkeit des aquarichtischen Argumentationsstils und dem damit einergehenden Durchschlagsvermögen seiner Beweiskraft. Was wir schreiben[,] können wir auch nachweisen
, behauptet man bei AquaRichtig.
Können täte man schon, nur machen tut mans nicht.
Wenn ich ein Cenststück vom Gehweg aufsammle, wird bei AquaRichtig daraus ein Banküberfall.
Ich weiß nicht, woran es liegt. Fehlendes Sprachbewusstsein, Aufmerksamkeitsstörungen, Unreflektiertheit, Gleichgültigkeit, Selbstüberschätzung oder bloße Bösartigkeit? Keine Ahnung. Um auf ein zuvor aufgegriffenes Thema zurückzukommen. Statt Zeolith, welches als Kationen Austauscher auch Anionen auf nimmt
wäre „Zeolith, welches als Adsorbens auch Huminstoffe adsorbiert“ zutreffend. Das Stichwort ist hier nämlich nicht Kationentausch – oder mechanische Filterung, wie man es bei AquaRichtig nennt – sondern Physiosorption.
AquaRichtig zitiert einen Forenbeitrag von mir, der die folgende Passage enthält:
„Es darf zwar jeder Entscheiden wie und wie weit er sich persönlich gegenüber Dritten darstellt. Nur kann niemand Verlangen, dass er auch nur so von Dritten wahrgenommen wird, wie er sich selbst sieht oder von Dritten gesehen werden möchte.
Zu dieser Darstellung gehören auch Tatsachenbehauptungen. Wer durch reihenweise offenkundig unwahre Tatsachenbehauptungen auffällt, der muss die entsprechende kritische Reaktion darauf auch grundsätzlich hinnehmen. Selbst wenn durch das Aufzeigen seiner Falschbehauptungen durchaus das Ansehen geschmälert werden kann“
Man möchte damit vermutlich darauf hinaus, dass ich mich auch an meinen eigenen Maßsstäben messen lassen muss. Das soll gerne so sein. Nur halte ich gerade AquaRichtig für keinen geeigneten Richter darüber. Was vornehmlich darin begründet ist, dass man dort gerne subjektive Falschbehauptungen zu objektiven Falschbehauptungen deklariert. Man hält bei AquaRichtig eine Behauptung also für falsch, obwohl sie es tatsächlich gar nicht ist. Verschärft wird dies noch durch das mangelnde sprachliche Feingefühl im Umgang mit den kritisierten Äußerungen. Man darf gerne die Behauptungen im Orignalwortlaut zitieren und darauhin interpretieren und das eigene subjektive Verständnis der Aussage mitteilen. Die Trennung zwischen abgeblicher Falschbehauptung und der eigenen Interpreation muss aber durch entsprechende sprachliche Mittel eindeutig und klar erkennbar sein. Bei AquaRichtig wird jedoch eine Chimäre aus tatsächlicher Aussage und eigener Interpretation als angebliche Falschbehauptung präsentiert. Mir werden damit regelmäßig Behauptugnen und Ansichten unterstellt, die ich in diesem Bedeutungsgehalt so weder geschrieben habe, noch so tatsächlich vertrete.