AquaRichtig und der Evidenz-Begriff

Aus den bisherigen Äußerungen bei AquaRichtig zum Evidenz-Begriff leite ich ab, dass man hier irrigerweise annimmt, dieser sei im philosophischen Sinne zu verstehen. Dabei ist gerade diese Begriffsbedeutung nicht gemeint. Evidenz ist hier die Gesamtheit aller methodisch bestimmten Beweise, Daten, Fakten und Belege für oder wider eine (Hypo)these respektive umgekeht ihre Antithese oder Null-Hypothese. Methodisch heißt hier konkret wissenschaftlich, also mit Hilfe der wissenschaftlichen Methodik.

So gibt es zahlreiche wissenschaftliche Publikationen, die anhand von wissenschaftlichen Experimenten, also empirisch, belegen, dass auch untergetauchte Wasserpflanzen, sogar echte Hydrophyten, mineralische Nährstoffe über die Wurzeln aus dem Sediment aufnehmen. Für verschiedenste Arten. So beispielsweise von Gentner (1977) bei Vallisneria americana für die Elemente Eisen und Phosphor.

Da kann man sich bei AquaRichtig die schönsten Verbalinjurien ausdenken und mich damit bedenken und woran man sonst noch Freude hat. An der Evidenz, die belegt, dass auch rein submerse Wasserpflanzen Ionen über die Wurzeln aufnehmen und damit Wurzelzehrer sind (nein, ich behaupte ausdrücklich nicht, dass dies auf alle zutrifft), ändert das rein gar nichts. Die Nullhypothese, dass untergetauchte Wasserpflanzen keine mineralischen Nährstoffe über die Wurzeln aus dem Sediment aufnehmen können und es damit auch keine Wurzelzehrer bei den Wasserpflanzen gibt, ist damit widerlegt. Das mag auf einzelne Arten zutreffen. Vorrangig auf solche, denen es an Wurzeln fehlt, wie bei aquatischen Moosen oder Makroalgen. Genauer müsste es also aquatische Gefäßpflanzen heißen.

  • Gentner, S. R. (1977): Uptake and transport of iron and phosphate by Vallisneria spiralis L. In: Aquatic Botany, Volume 3/1977, pp 267-272

AquaRichtigs gesammelter Unsinn über…
Chlorid im Süßwasseraquarium

Auch zu Chlorid im Süßwasseraquarium hat man bei AquaRichtig eigenwillige Ansichten. Im Folgenden werde ich im Laufe der Zeit die unterschiedlichen Ansichten von AquaRichtig zu Chlorid im Süßwasseraquarium erörtern.

Anstieg der Chlorid-Konzentration durch Entcarbonisierung mit Salzsäure

Bei AquaRichtig ist man offenbar der Auffassung, dass meine Aussage:

„Senkt man die Karbonathärte um 1°d KH (0,36 mmol/l HCO3) mit Salzsäure, steigt die Chlorid-Konzentration um 0,36 mmol/l oder 12,8 mg/l“.

und die aquarichtigsche Äußerung:

„Chlorid verunreinigt das Aquarienwasser welches damit angereichert wird. Eine Senkung der KH um ein Grad mit Salzsäure bringt ca. 15 mg/l Chlorid mit entsprechender Erhöhung der Leitfähigkeit in das Wasser“.

[Glaubwürdigkeit von Dennis Furmanek, Entlarvung einer Lüge auf www.aquarichtiger.de]

den gleichen Aussagegehalt haben oder schlicht gleich sind. Es ist jedoch ein gewaltiger Unterschied, ob lediglich die Tatsache des Anstiegs der Chlorid-Konzentration beschrieben oder in einem Atemzug Chlorid im Wasser auch gleich noch als Verunreinigung diffamiert wird. Hinreichende sachliche Anknüpfungspunkte gibt es dafür nämlich nicht. Denn ich denke nicht, dass man den Begriff hier im bloßen technischen Sinn verwendet, sondern damit auch negative Auswirkungen auf die Wasserqualität und damit die Aquarienbewohner konnotiert.

Zumal es sich hier um ein schönes Beispiel handelt, dass die nur geringe Aussagekraft der elektrischen Leitfähigkeit als alleinigem physikalisch-chemischen Parameter zur Beurteilung der Wasserqualität demonstriert. Denn die elektrische Leitfähigkeit steigt, obwohl nicht mehr Salze im Wasser gelöst sind, sondern – stöchiometrisch betrachtet – nur andere. Calciumhydrogencarbonat wird äquimolar durch Calciumchlorid ersetzt, die Summe der gelösten Teilchen ist aber gleich geblieben. Die große Aussagekraft, die man der elektrischen Leitfähigkeit bei AquaRichtig beimisst, ist damit ebenfalls ohne hinreichende tatsächliche Anknüpfungspunkte. Schon gar nicht erlaubt die elektrische Leitfähigkeit eine Aussage darüber, ob ein Wasser (für den Geltungsbereich Süßwasser) gesund oder schädlich ist.

Nachtrag vom 17.03.2020

AquaRichtig erwidert zu obigen Ausführungen:

„Ob 12,8 mg oder ca. 15 mg/l Chlorid, wie von uns geschrieben ist völlig unerheblich, denn es ist ein Unterschied ob mit 30 oder 33 prozentiger Salzsäure entkarbonisiert wird“.

Ist es nun völlig unerheblich oder ist es doch ein Unterschied? Möchte man bei AquaRichtig ernsthaft behaupten, dass es bei der Anwendung von 30%iger Salzsäure zu einem Anstieg der Chlorid-Konzentration um 12,8 mg/l kommt, bei 33%iger Salzsäure aber zu einem Anstieg von 15 mg/l? Pro 1 Grad Senkung der Karbonathärte wohlgemerkt!. Vermutlich soll sich dann wohl auch noch die Stoffmenge an Hydrogencarbonat pro Grad Karbonathärte entsprechend ändern? Ob die Chlorid-Konzentration nun um 12,8 oder 15 mg/l steigt, ist aber tatsächlich unerheblich und damit geschenkt.

Der einzige tatsächliche Unterschied besteht in der Konzentration. Mit steigender Konzentration sinkt somit das Volumen an Salzsäure, welches benötigt wird, um die erforderliche Stoffmenge an HCl aufzubringen, um eine bestimmte Stoffmenge Hydrogencarbonat umzusetzen. Um die Karbonathärte um 1 °dKH oder die Konzentration um 0,36 Millimol Hydrogencarbonat pro Liter zu senken, werden aber immer 0,36 Millimol H+-Ionen und die equvalente Stoffmenge Salzsäure pro Liter aufzubereitendem Wasser benötigt.

  • 1 Milliliter einer 30%igen Salzsäure enthält etwas 9,5 Millimol HCl, respektive entspricht einer Stoffmenge von etwa 9,5 Millimol H+– und etwa 9,5 Millimol Cl-Ionen.
  • 1 Milliliter einer 33%igen Salzsäure enthält etwa 10,5 Millimol HCl, respektive entspricht etwa einer Stoffmenge von 10,5 Millimol H+– und 10,5 Millimol Cl-Ionen.

Es wird also ein etwas kleineres Volumen einer 33%igen Salzsäure als einer 30%igen Salzsäure benötigt, um eine Stoffmenge von beispielsweise 10 Millimol HCl respektive H+– und Cl-Ionen zu enthalten. Entweder benötigt man also etwas weniger als einen Milliliter Salzsäure für die 10 Millimol oder aber etwas mehr. In beiden Fällen werden aber 10 Millimol Hydrogencarbonat umgesetzt, womit in 10 Litern Wasser die Karbonathärte um gut 3 °dKH gesenkt wird, in 100 Litern entsprechend um gut 0,3 °dKH. Die Chlorid-Konzentration steigt entsprechend um etwa 38 beziehungsweise 3,8 mg/l.

AquaRichtig führt fort:

„Eine Entkarbonisierung von nur 5 Grad bringt also schon alleine 64 mg/l Chlorid, welches im Grunde ein Spurenelement für Pflanzen ist in das Wasser“.

Dies ist zumindest unstreitig. Streitig ist aber die von AquaRichtig aufgestellte Behauptung[], dass das Wachstum von tropischen Wasserpflanzen […] ab einem [Chlorid-]Gehalt von 50 mg/l [stagniert] und ab 100 mg/l die Pflanzen [absterben und matschig werden]. Das mag zwar vielleicht auf einzelne wenige, sehr sensible Arten zutreffen, aber wahrscheinlich nicht für die Breite der Wasserpflanzenarten.

Ansonsten darf man bei AquaRichtig gern tonnenweise Evidenz präsentieren, die diese Behauptung substantiiert. Dies wäre zudem die nächste steile These von AquaRichtig gewesen, die ich hier erörtert hätte. Jetzt ist der Ball aber zunächst in der aquarichtigschen Spielfeldhälfte. Also, Bühne frei. Ihr Auftritt, bitte.

Erneut der Hinweis: Die vermeintliche Chlorid-Problematik greift als Argument ausschließlich gegen die Entcarbonisierung mit Salzsäure. Bei anderen Mineralsäuren verfängt das Argument der steigenden Chlorid-Konzentration also nicht. Dann nimmt man halt alternativ Schwefelsäure her. Salpeter- oder Phosphorsäure halte ich aufgrund der Düngewirkung ihrer Salze höchstens für spezielle Einzelfälle geeignet.

AquaRichtigs Unsinn über…
Wasserenthärtung mit Mineralsäuren

AquaRichtig fabuliert weiter. Aus dem Gesamtzusammenhang entnehme ich, dass man bei AquaRichtig auf die Thematik Entcarbonisierung – oder pragmatisch betrachtet die Senkung von Karbonathärte und pH-Wert – mit Mineralsäuren hinaus will und an meine bisherigen Beiträge dazu anknüpft. Damit verfehlt der gesamte Beitrag das Thema und sein Ziel. Nichts neues also bei AquaRichtig.

Denn der Titel des von AquaRichtig zitierten und als Anknüpfungspunkt verwendeten Form-Fadens lautet „Hilfe! Wie senkt man den GH Wert??“ Zwar setzen sich die Beiträge im Faden selbst mit der Entcarbonisierung auseinander, aber allein um zu erläutern, was tatsächlich passiert, und weil deshalb das angestrebte Ziel, nämlich die Wasserhärtesenkung = Senkung der Gesamthärte, mit der angedachten Methode gerade nicht möglich ist. Zur Auffrischung für AquaRichtig: der GH-Wert ist die Gesamthärte. Die Gesamthärte ist die Menge aller im Wasser gelösten Erdalkalimetallsalze. Die Erdalkalimetalle sind die Elemente der fünften Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente. Von praktischer Bedeutung in natürlichen Wässern sind im Süßwasser insbesondere Calcium und Magnesium, im Meerwasser daneben noch Strontium. Die Gesamthärte wird gemessen als Konzentration der Erdalkalimetall-Ionen und in der Aquaristik als ° dGH (Grad deutscher Gesamthärte) angegeben.

Die Gesamthärte lässt sich weder mit pH/KH-Minus-Produkten noch mit Mineralsäuren wie Salzsäure oder Schwefelsäure senken.

Da, wie aufgeführt, die Gesamthärte durch die Konzentration der Erdalkalimetall-Salze beziehungsweise Erdalkalimetall-Ionen bestimmt wird, und diese durch die Methode unverändert bleibt, findet folgerichtig keine Enthärtung oder Senkung der Gesamthärte statt. Chemisch stellt sich dies, am Beispiel von Calcium und Salzsäure, wie folgend dar:

  • Ca2+ + [HCO3]2 + 2 H+ + 2 Cl → Ca2+ + 2 Cl + 2 CO2 + 2 H2O

Bei der Reaktion wird in der Summe also Calciumhydrogencarbonat Ca[HCO3]2 in Calciumchlorid CaCl2 umgesetzt, wobei Wasser H2O und Kohlendioxid CO2 gebildet werden.

Da es nicht möglich ist, auf diesem Wege die Gesamthärte im Wasser zu senken, spricht es nicht für den betreffenden Händler, wenn er ph/KH-Minus-Produkte empfiehlt, um die Gesamthärte zu senken. Diese Produkte senken zwar die Karbonathärte, oder genauer das Säurebindevermögen bis pH 4,3 oder die Hydrogencarbonat-Konzentration im Wasser. Die Wasserhärte bleibt aber unverändert.

AquaRichtig greift meine Äußerung, dass die Entcarbonisierung zum „Enthärten“ des Wassers aus oben bereits genannten Gründen eine ungeeignete Methode sei, auf, und meint dazu, wenn AquaRichtig das gleiche schreibt ist es seltsamerweise Blödsinn – merkwürdig, oder nicht?.

Das Problem daran ist, dass man bei AquaRichtig in diesem Punkt jedenfalls genau nicht das gleiche schreibt. Tatsächlich hat AquaRichtig die Nichteignung der Entcarbonisierung mit Mineralsäuren zur Senkung der Wasserhärte (Gesamthärte ≡ Enthärtung) bisher in der Kritik der Methode in keinem Wort erwähnt. Bisher hat AquaRichtig darin lediglich auf die Verätzungsgefahr für die Fische und die steigende Chlorid-Konzentration (was auch lediglich bei der Verwendung von Salzsäure, nicht aber bei den anderen Mineralsäuren zutrifft) abgestellt.

Entcarbonisierung mit Mineralsäuren

Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob die Entcarbonisierung mit Mineralsäuren wie von AquaRichtig pauschal als hirnrissige Methode diffamiert und damit grundsätzlich abgelenht wird, oder ob man auf die mit der Methode verbundenen Gefahren hinweist und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen und Anwendungsempfehlungen (Im Becken selbst sollte man mit Säuren […] zur Entkarbonisierung nicht arbeiten, das kann ganz böse ins Auge gehen) ausspricht. Bei AquaRichtig gilt für die Entcarbonisierung mit Mineralsäuren sinngemäß „auf gar keinen Fall“, bei mir „lieber nicht direkt im Aquarium“.

Aus welcher meiner Äußerungen man bei AquaRichtig ableitet, dass ich Triefende Schleimhäute bei Diskus durch Salzsäure […] auch für eine Erfindung von AquaRichtig halte, darf man mir von dort auch gern zeigen. Es gibt nämlich weder dem Wortlaut noch dem Sinn nach eine Äußerung von mir, die ausdrückt, dass ich Triefende Schleimhäute bei Diskus durch Salzsäure […] auch für eine Erfindung von AquaRichtig halte. Im Gegenteil, ich halte es nicht nur für plausibel, sondern quasi für unvermeidbar, dass man bei einem nonchalanten Einsatz von Salzsäure, anderen Mineralsäuren oder Wasser aus einem stark sauren Kationentauscher direkt im Aquarium, die Schleimhäute der Fische darin verätzt.

Meta-Diskussion

Eigentliches Ziel des Beitrags ist es offenbar, mich der Lüge zu überführen. Lüge ist aber ein Wort, das bei AquaRichtig inflationär gebraucht wird. Zudem ist es offenbar wiederum ein Wort, das man bei AquaRichtig semantisch nicht überblickt. Man benutzt die Vokabel offenbar, ohne sich über ihren Aussagegehalt und ihre Bedeutung im Klaren zu sein. Eine Lüge ist nämlich nicht lediglich wertungsfrei eine unwahre Tatsachenbehauptung, sondern eine mit Vorsatz und in vollem Bewusstsein ihrer Unwahrheit geäußerte unwahre Tatsachenbehauptung zum Zwecke der Täuschung.

Wenn man also bei AquaRichtig mein eigenes Wort als scharfes Schwert gegen mich selbst verwenden will, um mich der Lüge zu überführen, dann sollte man schon darauf achten, dass These und Argumentation zusammenpassen. Argumente und Belege, die nicht zur These passen, sind nämlich keine Beweise, weil sie nicht verfangen. Sonst ist das scharfe Schwert ganz schnell stumpf. Denn eine Aussage als Lüge zu bezeichnen, die objektiv wahr ist, geht bereits fehl. Gleiches gilt, wenn angebliche Lüge und tatsächliche Aussage im Gehalt nicht übereinstimmen.

Es mag auch sein, dass ich irgendwann einmal Aussagen gemacht habe, die im Widerspruch zu meinen heutigen Ansichten stehen. Das kann nach 10, 15, 20 Jahren schon mal passieren. Eine davon ist beispielsweise die Haltung von sogenannten „Weichwasserfischen“ in „hartem“ Wasser. Aber vielleicht ist es ja bei AquaRichtig auch eine psychische Störung, seine Ansicht zu einer Sache aufgrund von guten Argumenten und Fakten zu ändern. Das würde zumindest einiges erklären.

Zu den nicht-falschen Themen von AquaRichtig habe ich mich bereits in diesem Beitrag geäußert. Scheint bei AquaRichtig nicht durchgedrungen zu sein.

Nachtrag

In der Replik von AquaRichtig auf obige Zeilen ist unter anderem die folgende Passage enthalten:

„Salzsäure ist Heute chemisch demnach etwas anderes als vor Jahren und kann nun bedenkenlos eingesetzt werden“

Ja, Strohmänner basteln ist wohl ein Hobby oder eine Pausenbeschäftigung bei AquaRichtig. Oder liegts doch am mangelnden Textverständnis? „Mach das besser nicht direkt im Aquarium“ ist dasselbe wie „Kannst Du bedenkenlos reinkippen“ oder „Das ist eine hirnrissige Methode“. In AquaRichtigstan mag das ja so sein. Letzlich betrachtet, kommt AquaRichtig aber zu der überzogenen Beurteilung als eine hirnrissige Methode, statt besonnen lediglich von der direkten Anwendung im Aquarium abzuraten. Beim Wasser aus einem stark sauren Kationentauscher als, im Blick auf die Aspekte Säureeigenschaft und Verätzungsgefahr für die Fische gleichweritgen Methode, kommt man jedoch nicht zu diesem Urteil der radikalen Ablehnung. Was allerdings im Hinblick auf die Beurteilung der Entcarbonisierung mit – beispielsweise! – Salzsäure nur folgerichtig und konsequent wäre.

Mineralsäuren sind gerade deshalb keine geeignete Methode um das Wasser zu enthärten, weil sie genau das nicht tun. Nun kann man zwar darauf abstellen, dass die Karbonathärte gesenkt und damit auch die Wasserhärte gesenkt werde. Tatsächlich wird aber, um im Begriffsgefüge der Wasserhärte zu bleiben, lediglich der Anteil der Karbonathärte an der Gesamthärte verringert und der Anteil der permanenten Wasserhärte oder Nicht-Karbonathärte entsprechend erhöht. Mit dem Verweis auf die gesenkte Karbonathärte wird also lediglich die Doppeldeutigkeit des Karbonathärtebegriffs in der Aquaristik für semantische Taschenspielertricks ausgenutzt.

Ich brauche auch keinen Zuspruch von Jubelpersern, Claqueuren oder Fanboys und -girls. Ich habe da etwas besseres: Fakten und Evidenz. Tonnenweise! Letztlich kämpft AquaRichtig einen aussichtslosen Kampf… nämlich den gegen die Wirklichkeit.

Anmerkungen zu AquaRichtig und meinen „Falschbehauptungen“

Gerade bei der minutiösen Genauigkeit und Sorgfalt, die man bei AquaRichtig bei der Wiedergabe der Äußerungen Dritter an den Tag legt, ist der Vorwurf von „Falschbehauptungen“ starker Tobak. Denn für AquaRichtig sind Zitate und Belegstellen nicht etwa Bringschuld des Behauptenden, sondern offenbar nur unnötiger Zierrat, auf den man gern verzichtet. Und wehe dem, der an den Aussagen zu zweifeln wagt.
Falsch ist eine Behauptung bei AquaRichtig auch allein, wenn man sie dort nur subjektiv für falsch hält. Nicht weil sie tatsächlich falsch ist.

Zu Zitaten auch, dass man sie nicht nur zusammenhanglos in den Text kippt, sondern sich auch inhaltlich mit ihnen auseinandersetzt. Denn allein dadurch erschließt sich auch für den Leser, woran und wie genau inhaltlich an den zitierten Text angeknüpft werden soll und woarauf damit abgestellt werden soll. Dabei ist es auch hilfreich, gerade längere wörtliche Zitate durch entsprechende Formatierung aus dem Fließtext hervorzuheben und somit typografisch eindeutig gegen diesen abzugrenzen. Mitunter soll es sogar helfen, sich auf den Kern einer zitierten Aussage zu beschränken, um sein Anliegen möglichst präzise darzulegen und nicht durch übermäßig lange Zitate zu verwässern.

Auch in Anbetracht des messerscharfen Textverständnisses und der sprachlichen Brillanz, die man bei AquaRichtig immer wieder unter Beweis stellt, ist der Begriff „Falschbehauptungen“ starker Tobak. Nicht dass am Ende mal wieder tatsächlich etwas ganz anderes geschrieben wurde, als das, was man bei AquaRichtig wiedergibt. So wie beim angeblichen Anionen tauschenden Zeolith, den gefährlichen Mineralsäuren aus einem stark sauren Kationentauscher oder den Spaltöffnungen bei rein submersen Wasserpflanzen? Oder anorganischen EDTA, dem fehlenden Transpirationssog von untergetauchten Wasserpflanzen, weil hier die Chloroplasten in der Epidermis liegen? Da war bei all diesen Themen mal etwas in der Richtung. Bloß nicht das, was man bei AquaRichtig wiedergibt.

Apropos Beweise. Der Begriff Beweis und das zugehörige Verb beweisen sind auch ganz großes Kino für AquaRichtig.
Insbesondere im Hinblick auf die unnachahmliche Stringenz und Folgerichtigkeit des aquarichtischen Argumentationsstils und dem damit einergehenden Durchschlagsvermögen seiner Beweiskraft. Was wir schreiben[,] können wir auch nachweisen, behauptet man bei AquaRichtig.
Können täte man schon, nur machen tut mans nicht.

Wenn ich ein Cenststück vom Gehweg aufsammle, wird bei AquaRichtig daraus ein Banküberfall.
Ich weiß nicht, woran es liegt. Fehlendes Sprachbewusstsein, Aufmerksamkeitsstörungen, Unreflektiertheit, Gleichgültigkeit, Selbstüberschätzung oder bloße Bösartigkeit? Keine Ahnung. Um auf ein zuvor aufgegriffenes Thema zurückzukommen. Statt Zeolith, welches als Kationen Austauscher auch Anionen auf nimmt wäre „Zeolith, welches als Adsorbens auch Huminstoffe adsorbiert“ zutreffend. Das Stichwort ist hier nämlich nicht Kationentausch – oder mechanische Filterung, wie man es bei AquaRichtig nennt – sondern Physiosorption.

AquaRichtig zitiert einen Forenbeitrag von mir, der die folgende Passage enthält:

„Es darf zwar jeder Entscheiden wie und wie weit er sich persönlich gegenüber Dritten darstellt. Nur kann niemand Verlangen, dass er auch nur so von Dritten wahrgenommen wird, wie er sich selbst sieht oder von Dritten gesehen werden möchte.

Zu dieser Darstellung gehören auch Tatsachenbehauptungen. Wer durch reihenweise offenkundig unwahre Tatsachenbehauptungen auffällt, der muss die entsprechende kritische Reaktion darauf auch grundsätzlich hinnehmen. Selbst wenn durch das Aufzeigen seiner Falschbehauptungen durchaus das Ansehen geschmälert werden kann“

Man möchte damit vermutlich darauf hinaus, dass ich mich auch an meinen eigenen Maßsstäben messen lassen muss. Das soll gerne so sein. Nur halte ich gerade AquaRichtig für keinen geeigneten Richter darüber. Was vornehmlich darin begründet ist, dass man dort gerne subjektive Falschbehauptungen zu objektiven Falschbehauptungen deklariert. Man hält bei AquaRichtig eine Behauptung also für falsch, obwohl sie es tatsächlich gar nicht ist. Verschärft wird dies noch durch das mangelnde sprachliche Feingefühl im Umgang mit den kritisierten Äußerungen. Man darf gerne die Behauptungen im Orignalwortlaut zitieren und darauhin interpretieren und das eigene subjektive Verständnis der Aussage mitteilen. Die Trennung zwischen abgeblicher Falschbehauptung und der eigenen Interpreation muss aber durch entsprechende sprachliche Mittel eindeutig und klar erkennbar sein. Bei AquaRichtig wird jedoch eine Chimäre aus tatsächlicher Aussage und eigener Interpretation als angebliche Falschbehauptung präsentiert. Mir werden damit regelmäßig Behauptugnen und Ansichten unterstellt, die ich in diesem Bedeutungsgehalt so weder geschrieben habe, noch so tatsächlich vertrete.

Anmerkungen zu AquaRichtig und meinem „Blödsinn über die angeblich so schädlichen Säuren des stark sauren Kationen-Austauscher“

Heute kommt man bei AquaRichtig mit der nächsten Episode der Furmanek-Sage um die Ecke. Jetzt behaupte ich angeblich irgendeinen Blödsinn über die angeblich so schädlichen Säuren des stark sauren Kationen-Austauscher. Wie üblich gibt es einen tatsächlichen Anknüpfungspunkt, eine oder mehrere Aussagen von mir, auf die man bei AquaRichtig damit Bezug nimmt. Die Quintessenz dieser Aussagen hat aber nichts mit Säuren zu tun, welche ich angeblich für schädlich halte. Würde man bei AquaRichtig klar ausdrücken, auf welche meiner Aussage(n) man sich konkret bezieht, könnte ich auch ebenso konkret auf diese Anwürfe eingehen. Da man sich bei AquaRichtig aber offenbar zu schade dafür ist, bleibt mir das verwehrt und ich kann darüber nur nach bestem Wissen und Gewissen mutmaßen. Wenn jemand aber Mineralsäuren zur Wasseraufbereitung für schädlich hält, dann ist das AquaRichtig.

Denn wenn jemand Blödsinn über die angeblich so schädlichen Säuren verzapft, dann ist das AquaRichtig. Man hält dort nämlich die Entkarbonisierung mit Salzsäure für eine hirnrissige Methode, unter anderem weil sie zu Diskus mit triefenden Schleimhäuten führt. Ausführlicher dazu hier. Die Karbonathärte und damit sukzessive auch den pH-Wert im Aquariumwasser mit Mineralsäuren (wie beispielsweise Salzsäure) zu senken, ist also gefährlich, weil dies zu Schleimhautverätzungen bei den Aquarienfischen führt. Nur offenbar dann nicht, wenn die Mineralsäuren in Form von mittels stark saurem Kationentauscher teilentsalzten Wassers zum Einsatz kommen. Ausführlich bin ich bereits unter anderem in diesem Beitrag darauf eingegangen.

Dass man bei AquaRichtig in der entsprechenden Gebrauchsanweisung empfiehlt, solches Wasser außerhalb des Aquariums aufzubereiten, habe ich zur Kenntnis genommen. Warum man aber diese gute aquaristische Praxis nicht auch bei der Entcarbonisierung mit unter anderem Salzsäure zugesteht, und diese stattdessen als hirnrisse Methode diffamiert, ist für mich nicht nachvollziehbar. In der Artikelbeschreibung zum stark sauren Kationentauscher führt man aber auch auf, dass man das damit erzeugte Wasser auch pur langsam gegen Wasser aus dem Aquarium aus[tauschen] [könne,] bis die gewünschte Karbonat-Härte erreicht ist. Dies soll also – wenn ich richtig verstehe – direkt im Aquarium erfolgen. Warum gesteht man nicht auch der Entcarbonisierung mit Mineralsäuren – denn um nichts anderes handelt es sich beim Einsatz von Wasser aus einem stark sauren Kationentauscher –, unter Berücksichtigung der korrekt aufgeführten Caveats, nicht ebenfalls zu, ein probates und preiswertes Medium um dauerhaft KH und pH zu senken zu sein?

Es geht mir also darum, dass es sich bei der Entcarbonisierung mit Mineralsäuren, oder wie man sich bei AquaRichtig ausdrückt, der „hirnrissigen Methode der Senkung des pH-Wertes [mit] Salzsäure, die nur die ganz harten Profis empfehlen“ und der Wasseraufbereitung mittels teilentsalztem Wasser aus einem stark sauren Kationentauscher unterm Strich um die selbe Methode handelt, weil sie auch den selben chemischem Mechanismen beruht. Folglich muss auch die Beurteilung beider Methoden diesbezüglich gleich ausfallen. Für AquaRichtig ist aber erstere eine hirnrissige Methode, letztere jedoch ein probates und preiswertes Medium um dauerhaft KH und pH zu senken.

Bei AquaRichtig scheint man sich aber lieber die Zeigefinger in die Ohren zu stecken und immer wieder laut „Ich sehe und höre gar nichts“ zu rufen. Wenn man dann auch noch nichts sagen beziehungsweise schreiben würde, wär das ja sogar noch gut. Stattdessen fabuliert man mir irgendwelche Aussagen an.

Nachtrag vom 09.03.2020

Wie üblich hat man es bei AquaRichtig nicht vermocht, meine Kritik inhaltlich zu erfassen und stellt auf einen völlig anderen Aspekt ab:

„Teilentsalztes Wasser aus stark saurem Kationenaustauscher mit Salzsäurewasser zu vergleichen ist und bleibt hirnrissig. Nicht nur wegen dem Chlorid welches mit Salzsäure eingebracht wird, sondern auch wegen Verschlechterung der Wasserqualität durch Erhöhung der Leitfähigkeit! Was verschlechtert das stark saure Wasser?“.

[Sagenhaft lachhaft, die perfiden Taschenspielertricks des Dennis Furmanek auf www.aquarichtiger.de]

Das stark saure Wasser verschlechtert, um in Kontext und Duktus zu bleiben, den pH-Wert. Oder enthält das stark saure Wasser zwar Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure und Salpetersäure – wie man bei AquaRichtig sebst betont – aber im Gegensatz zur puren Salzsäure oder Salzsäurewasser keine H+-Ionen, die gravierend pH senkend wirken, wie man sich bei AquaRichtig auszudrücken pflegt? Das stark saure Wasser ist wohl dann grundlos stark sauer.

Der Ansteig der Chlorid-Ionen-Konzentration beziehungsweise der im Zuge der Entcarbonisierung erfolgte Austausch von Hydrogencarbonat- gegen Chlorid-Ionen ist übrigens unmittelbar ursächlich für den Anstieg der elektrischen Leitfähigkeit. Es handelt sich nicht um zwei separate, unabhängige Phänomene.
Ob man nun den leichten Anstieg der elektrischen Leitfähigkeit durch Austausch von Hydrogencarbonat- durch Chlorid-Ionen reflexartig als Verschlechterung der Wasserqualität werten kann, soll hier dahingestellt bleiben.

Fest steht aber: Das konkrete Beispiel Salzsäure ist lediglich stellvertretend, ich hätte auch jede andere übliche Mineralsäure hernehmen können, denn für sie gilt nichts anderes. Das Beispiel Salzsäure habe ich allein deshalb gewählt, weil man bei AquaRichtig selbst dieses konkrete Beispiel heranzieht. Deswegen heißt der Beitrag auch „AquaRichtigs gesammelter Unsinn über… Entkarbonisierung mit Salzsäure und anderen Mineralsäuren“. Zur Erinnerung, es geht konkret um diese Äußerung:

„Die ganz harten Profis raten zur Senkung des pH-Wertes Salzsäure zu verwenden. Wir haben ob dieser hirnrissigen Methode der pH-Senkung schon Diskus mit triefenden Schleimhäuten zu sehen bekommen. Gibt man Salzsäure dem Wasser zu bilden sich daraus pH-Wert senkende H+-Ionen und Chlorid-Ionen. Näher darauf ein zu gehen ist im Grunde müssig“.

[Vollentsalzer oder Osmose-Anlage – Pro und Contra]

Durch die Passagen pH-Senkung und Diskus mit triefenden Schleimhäuten stellt die Aussage also denknotwendig auf eine Verätzung ab. Im Gesamtzusammenhang ergibt sich also, dass man bei AquaRichtig die Entcarbonisierung mit Salzsäure aufgrund ihrer Säureeigenschaft und der damit verbundenen Verätzungsgefahr für die Fische ablehnt. Von Chlorid-Ionen und Leitfähigkeit ist keine Rede. Folgerichtig muss dies daher auch für jede andere übliche Mineralsäure, also auch Schwefelsäure, Salpetersäure oder Phosphorsäure gelten. Bei mittels stark saurem Kationentauscher aufbereitetem Wasser handelt es sich im Kern ebenfalls um ein Gemisch dieser Mineralsäuren. Folglich kann auch hier nichts anderes gelten.

Hirnrissig ist daher bestenfalls, die Aufbereitung direkt im Becken durchzuführen. Das gilt aber für beide Methoden, Mineralsäure und Wasser aus einem stark sauren Kationentauscher.

Oder kommt es nur explizit beim Einsatz von Salzsäure zu Diskus mit triefenden Schleimhäuten, weil nicht etwa der durch die unsachgemäße Verwendung der Säure verursachte stark gesunkenen pH-Wert dafür ursächlich ist, sondern die eingebrachten Chlorid-Ionen und die durch sie leicht gestiegene elektrische Leitfähigkeit ursächlich sein sollen? Bei anderen Mineralsäuren würde es folglich nicht zu Diskus mit triefenden Schleimhäuten kommen?

AquaRichtigs Unsinn über…
Löslichkeit und Giftigkeit von Ammoniak

AquaRichtig meint, dass die Giftigkeit des Ammoniaks für unsere Fische (auch Mikroorganismen und Pflanzen) damit zusammen hängt, dass Ammoniak besonders gut in Wasser gelöst wird. Besonders bei Zimmertemperatur, wie diese in etwa in unseren Aquarien gegeben ist, sei die Löslichkeit des Ammoniak immens hoch, weil sich eine zigfache Menge an Ammoniakgas zu der Literzahl des Wassers daraus entwickeln könne. [].

Die Giftigkeit einer Substanz wird unter anderem an ihrer toxikologisch wirksamen Dosis oder Konzentration gemessen. Dabei ist die Giftigkeit einer Substanz umgekehrt proportional zu ihrer toxikologisch wirksamen Dosis oder Konzentration. Eine Substanz ist also um so giftiger, je niedriger die erforderliche Dosis oder Konzentration ist, mit der ihre Gitftwirkung einhergeht.

Der Verweis auf die gute Löslichkeit von Ammoniak in Wasser impliziert, dass auch immer hohe Ammoniak-Konzentrationen darin gelöst ist. Die von hergestellte Verknüpfung zwischen guter Löslichkeit und Giftigkeit impliziert die Aussage, dass Ammoniak giftig für Wasserorgansimen ist, weil es aufgrund seiner guten Löslichkeit immer in hoher Konzentration im Wasser vorliegt und in hohen Konzentrationen giftig wirkt. Damit wäre es aber gerade eher wenig giftig. Ammoniak wirkt aber bereits in recht niedrigen Konzentrationen deutlich < 1 mg⁄l giftig auf Wasserorganismen. Die akut und chronisch giftig wirkenden Konzentrationen hängen neben der betreffenden Art allerdings auch von anderen Variablen wie unter anderem dem pH-Wert, dem Sauerstoffgehalt und der Temperatur ab. Bei AquaRichtig sind im gegenständlichen Beitrag übrigens keinerlei Konzentrationen oder Grenzwerte aufgeführt.

Die Löslichkeit von Ammoniak in Wasser hängt von der Temperatur ab

Zumal die Löslichkeit einer Substanz in einem Lösemittel nicht damit gleichzusetzen istt, dass deshalb auch immer eine hohe Konzentration dieser Substanz darin gelöst vorliegt. Kohlendioxid ist im Vergleich zu anderen Luft-Gasen in Wasser ebenfalls besonders gut löslich. Dennoch ist seine Konzentration darin nur unter bestimmten Bedingungen höher als die der anderen Luftgase. Kochsalz ist mit etwa 350 Gramm pro Liter ebenfalls gut bis sehr gut in Wasser löslich. Würde die Löslichkeit allein über die tatsächliche Konzentration im Wasser bestimmen, wäre der Salzgehalt der Meere zehnmal höher, als er tatsächlich ist und es gäbe kein Süßwasser.

Die Aussage, dass besonders bei Zimmertemperatur die Löslichkeit […] des Ammoniak immens hoch sei, impliziert eine Löslichkeitsanomalie dieses Stoffs. Ammoniak wäre dann sowohl bei höheren als auch niedrigeren Temperaturen als Raumtemperatur (˜ 21° C) schlechter in Wasser löslich. Die Löslichkeit eines Gases in Wasser ist aber (unter anderem) umgekehrt proportional zur Temperatur. Gase sind also um so besser in flüssigem Wasser löslich, je niedriger dessen Temperatur ist. Die Gesetzmäßigkeiten der Löslichkeit von (idealen) Gasen in Flüssigkeiten werden im Henry-Gesetz beschrieben. Sowohl für Ammoniak als auch Kohlendioxid gilt das Henry-Gesetz beim Lösemittel Wasser nur eingeschränkt, weil beide Gase mit dem Lösemittel reagieren.

Bei Normaldruck von 1000 hpa oder 1 bar lösen sich bei 0° C 880 Gramm, bei 20° C 530 Gramm und bei 40° C gut 340 Gramm Ammoniak in einem Liter Wasser. Die Löslichkeit von Ammoniak in Wasser nimmt also wie erwartet mit steigender Temperatur ab. Die außerordentlich gute Löslichkeit von Ammoniak in Wasser ist darin begründet, dass es sich bei Ammoniak wie bei Wasser um ein Dipol-Molekül handelt. Ammoniak ist aber nicht nur ein (di)polares Molekül, es werden zudem Wasserstoffbrücken zwischen Ammoniak und Wasser ausgebildet.

Stoffmengenvolumen von Gasen und Flüssigkeiten

Die Löslichkeit eines Gases in Wasser lässt sich auch nicht daran festmachen, dass das Volumen des Gases um ein Vielfaches größer ist, als das Wasservolumen, in dem es gelöst ist. Dass das Stoffmengenvolumen eines Gases um ein Vielfaches größer ist, als das Stoffmengenvolumen des Wassers, in dem es gelöst ist, ergibt sich bereits daraus, dass es sich beim Wasser nicht um ein Gas, sondern um eine Flüssigkeit handelt. Ein Mol eines Gases nimmt unter Standardbedingungen (20° C, 1000 hPa) ein Volumen von etwa 24,5 Litern ein. Ein Gas muss also unter Standardbedingungen nur etwas zu mehr als einem 1/24,5stel Mol in einem Liter Wasser löslich oder gelöst sein, damit das Gasvolumen größer ist als das Wasservolumen, in dem es gelöst ist. Dass das Volumen der im Wasser gelösten Stoffmenge eines Gases um ein zigfaches größer ist, als das Wasservolumen, in welchem diese gelöst ist, ist also keine große Kunst. Zudem die Konzentrationen eines in Wasser gelösten Gases und das Stoffmengenvolumen des Gases unmittelbar zusammen. Löst sich eine große Stoffmenge eines Gases in einem Liter Wasser, ist auch Stoffmengenvolumen dieses Gases entsprechend groß. Pro gelösten Mol Gas pro Liter Wasser 24,5 Liter unter Standardbedingungen.

Insgesamt scheint man bei AquaRichtig ein rechts sonderbare Verständnis des Begriffs „Löslichkeit“ zu haben.

Ich behaupte nicht, dass man bei AquaRichtig tatsächlich dieser Auffassungen ist. Das ist, wie aus den als Erörterungsgrundlage herangezogenen, zitierte Textpassagen hervorgeht, nicht ausdrücklichen Wortes der Fall. Sie ergeben sich aber sachlogisch aus dem tatsächlichen Wortlaut. Denn die von AquaRichtig getätigten Äußerungen über Löslichkeit und Giftigkeit von Ammoniak ergeben in Anbetracht der tatsächlichen Eigenschaften dieser Sachverhalte nur dann Sinn, wenn man bei AquaRichtig diesen irrige Auffassungen unterliegt.

Anmerkungen zu AquaRichtigs Auslasssungen über Rechtschreibfehler

Ich habe nie behauptet, keine Rechtschreibfehler zu machen. Im Gegensatz zum Bild, was man bei AquaRichtig von mir hat und verbreitet, habe ich nicht den Anspruch, fehlerfrei zu sein. Ich wäre es vielleicht gern, bemühe mich aber in jedem Falle so wenige Fehler wie möglich zu machen. Leider gelingt mir das nicht immer so, wie ich es gern hätte.

Zumal es sich bei meinen Rechtschreibfehlern in aller Regel um bloße Tippfehler handelt, die aus der Textproduktion mittels Tatstatur [sic!] herrühren und nicht aus der Unkenntnis der richtigen Schreibweise.

Der Unterschied zwischen mir und AquaRichtig besteht darin, dass ich Tipp- und echte Rechtschreibfehler in der Regel spätestens nach mehrmaligem Lesen erkenne und korrigiere. Bei AquaRichtig hapert es dagegen aber offenbar bereits an der Voraussetzung, Rechtschreibfehler als solche zu erkennen. In aller Regel handelt es sich bei den Rechtschreibfehlern von AquaRichtig um echte Rechtschreibfehler, die aufgrund Unkenntnis der richtigen Schreibweise auftreten – die man womöglich ach für die richtige Schreibweise hält. Sie treten systematisch und gehäuft beispielsweise in der Form des Agovis, also unzulässigen Leerzeichen in zusammengesetzen Wörtern (Komposita) auf, besonders beliebt bei infinitiven Verben („auf zu geben“ statt „aufzugeben“) aber auch Substantiven („Mineral Säuren“ statt „Mineralsäuren“). Alternativ setzt man bei mitunter zumindest unnötige Bindestriche ein („Natrium-Chlorid“ statt „Natriumchlorid“).

Besonders grausam finde ich auch die aquarichtigsche Vergewaltigung des Genitiv bei Objekt-Subjekt Konstellationen („der XYZ dessen“ statt „dessen XYZ“ usw.). Wobei es sich hier um einen Grammatik- und nicht um einen Rechtschreibfehler handelt.

Ich registriere die aquarichtigschen Anwürfe als Anreiz, besser auf Tippfehler zu achten. Der Punkt ist auch, dass meine Rüge der aquarichtigschen Rechtschreibung nicht mehr ist, als eine Randnotiz neben der inhaltlichen und formalen Kritik (citation needed…). Sie trägt aber zum negativen Gesamteindruck der Texte bei und rundet ihn ab. Zusammengefasst wirken sie sich durch die Unterbrechung des Leseflusses auf die Textverständlichkeit aus. Was die meist wirren Texte meist noch schwerer verständlich macht.

Solange Tippfehler die einzigen echten Mängel bleiben, die AquaRichtig in meinen Ausführungen findet, bin ich ganz gelassen. Für mehr hat es bisher neben polemischem Gekeife und persönlichen Angriffen ja nicht gereicht. Bei AquaRichtig erachtet man Fehler jeglicher Form aber offenbar als erstrebenswerte Tugend, nicht als abzustellenden Makel.

AquaRichtigs Unsinn über…
die von mir erfundenen Spaltöffnungen von rein submersen Pflanzen

In diesem Beitrag fabuliert abermals über die angeblich von mir erfundenen Spaltöffnungen von rein submersen Pflanzen. Würde man sich die 316 Ausdruckseiten des von mir Verzapften Mülls genauer ansehen, träfe man zwangsläufig beispielsweise auch auf den Artikel AquaRichtigs gesammelter Unsinn über … Spaltöffnungen bei Wasserpflanzen.

Ich behaupte genauso wenig, dass submerse Wasserpflanzen Spaltöffnungen besitzen, wie ich behaupte, dass Zeolith Anionen aufnimmt. Wie viele andere mir angedichtete Aussagen, Eigenschaften und Verhaltensweisen handelt es sich dabei um Hirngespinste von AquaRichtig. Zwischen der gegenständlichen Behauptung von AquaRichtig, Wasserpflanzen (das heißt also im mindesten einschließlich der Schwimmpflanzen und Schwimmblattpflanzen) besäßen keine Spaltöffnungen und der mir angedichteten Behauptung, submerse Wasserpflanzen (also Tauchblattpflanzen) besitzen Spaltöffnungen, besteht ein klitzekleiner Unterschied. Welcher sich in den Eigenschaften des Gegenstands manifestiert, über den die Aussage gemacht wird. Argumentative Taschenspielertricks, nichts neues also bei AquaRichtig.

Nachtrag vom 08.03.2020

Die Angelegenheit mit den Spaltöffnungen bei Wasserpflanzen und AquaRichtig möchte ich im Hinblick auf diesen Beitrag von AquaRichtig einmal am folgendne Parallelbeispiel erläutern:

Ich behaupte „Vögel können nicht fliegen“, meine mit „Vögel“ aber inhaltlich nur flugunfähige Laufvögel, ohne aber darauf ausdrücklich hinzuweisen. Auf die Tatsache hingewiesen, dass Vögel sehr wohl fliegen können, verweise ich mit großem Tamtam auf die Fachliteratur, die belegt das Laufvögel wie Emu, Nandu und Vogelstrauß flugunfähig sind. Nebenbei echauffiere ich mich wortreich über die angebliche Inkompetenz des Kritikers und verzapfe weitere Unsinssbehauptungen über Vögel. Nach einigem hin und her komme ich dann doch mal ganz nebenbei damit um die Ecke, dass sich meine Aussage ausschließlich auf flugunfähige Laufvögel bezieht und mit „Vögel“ auch schon immer nur diese von mir gemeint waren.

Statt einzuwerfen, dass ich mich wohl nicht ausreichend klar ausgedrückt habe, nur flugunfähige Laufvögel gemeint zu haben und die Aussage daher auch nur für diese Sonderfälle gilt, eskaliere ich die Situation also weiter durch persönliche Angriffe. Für erstere Verfahrensweise ist allerdings ein passionsloser Abstand zum eigenen Wortlaut und entsprechendes Reflektionsvermögen erforderlich.

So wie man sich bei AquaRichtig herausnimmt, mir Behauptungen vom Anionen austauschenden Zeolith oder gefährlichen Säuren aus dem stark sauren Kationenaustauscher unterzuschieben, so nehme ich mir heraus, zu behaupten, dass AquaRichtig ohne weitere Eingrenzung behauptet hat, Wasserpflanzen besäßen keine Spaltöffnungen. Dass ich mittlerweile einräume, dass man bei AquaRichtig bei dieser Aussage womöglich tatsächlich nur submerse Hydrophyten und damit nur ganz spezielle Spezialfälle mit dem Begriff „Wasserpflanzen“ gemeint hat, scheint bei AquaRichtig auch noch nicht angekommen zu sein. Wenn auch meine Kritik in diesem Punkt somit hinfällig ist, so bleibt eben immer noch meine Kritik daran, wie man sich AquaRichtig diesbezüglich gebärdet. Nämlich gerade nicht reflektiert und selbstkritisch. Ganz abgesehen von diversen anderen Unsinsbehauptungen, die bis zum 375sten Hin-und-Her zu dieser Angelegenheit zusätzlich
Wie die, dass submerse Wasserpflanzen keine mineralischen Nährstoffe über die Wurzeln aufnehmen könnten (Stichwort Wurzelzehrer). Was aber anderem – aber nicht nur – für Vallinsria belegt ist.

Aber bei schreibt man ja von nichts anderem als von völlig im Wasser untergetauchten Pflanzen. Man meint tatsächlich nichts anderes als völlig im Wasser untergetauchten Pflanzen, ausdrücklich hat man davon ursprünglich aber gerade nciht gesprochen.

AquaRichtigs Unsinn über…
Pflanzen in deutschen Binnengewässern und tropische Aquarien-Pflanzen

Laut AquaRichtig sind Pflanzen in deutschen Binnengewässern […] etwas anderes als unsere tropischen Aquarien-Pflanzen, zumindest von den Bedürfnissen her[]. Offenbar sind die nicht näher ausgeführten Unterschiede derart groß, dass sich tropische Wasserpflanzen deshalb nicht nach den gleichen Kritereien, beispielweise nach Wuchsformen (Schwimmpflanzen, Schwimmblattpflanzen, Tauchblattpflanzen) oder anhand ihrer ökologischen Anpassungsbreite (Hydrophyten, Amphiphyten) kategorisieren lassen, wie heimische Wasserpflanzen.

Deswegen zieht man bei AquaRichtig wohl auch den „Bestimmungsschlüssel für die aquatischen Makrophyten in Deutschland“ heran, um zu belegen, dass tropische Aquarienpflanzen wie Vallisnieren echte Makrophyten[] und keine Amphiphyten sind. Dumm nur, dass Amphiphyten auch Makrophyten sind. Dass Vallisnerien Makrophyten sind kann man übrigens mit bloßem Auge erkennen, sogar ohne Brille (pun intended).

Aquarienpflanzen sind Wasserpflanzen-Arten (in all ihren Wuchsformen), welche im Aquarium kultiviert werden. Im Aquarium werden die Arten – mit Ausnahme der Schwimmpflanzen – der Natur eines Aquariums entsprechend regelmäßig submers kultiviert. Am natürlichen Standort treten viele Aquarienpflanzen dagegen regelmäßig in ihrer terrestrischen Form auf. Im Zusammenhang mit der Aquaristik konnotiert der Begriff Wasserpflanzen daher zwangsläufig mit dem Begriff Aquarienpflanzen. Im Hinblick auf die Tatsache, dass nur wenige Aquarienpflanzen-Arten Wasserpflanzen im engen Sinn (Hydrophyten) sind, ist es abwegig, den Begriff Wasserpflanzen auf Hydrophyten einzuengen.

Die Beiträge von AquaRichtig sind sagenhaft…

…und zwar im eigentlichen Wortsinn. Wie bei einer Sage gibt es einen wahren Tatsachenkern, ein echtes historisches Ereignis, historische Personen, eine tatsächlich getätigte Äußerung, einen wahren Standpunkt. Die Darstellung ebendieser durch AquaRichtig hat durch Vermengung, Verzerrung, Hinzudichtung und Auslassung aber letztlich mit den tatsächlichen Gegebenheiten nicht mehr viel gemein. Tatsachen und angegriffene Standpunkte werden so verzerrt, dass sie ins krude aquarichtigsche Weltbild passen. Der Leser gewinnt aber den Eindruck, es handele sich um die Schilderung wahrer Tatsachen und Ereignisse.

Schreibe ich, dass die Gesamthärte mit Gips oder die Karbonathärte mit Natriumhydrogencarbonat angehoben werden kann, macht AquaRichtig daraus eine angeblich Empfehlung meinerseits, vollentsalzes Wasser ausschließlich mit Gips und Natriumhydrogencarbonat aufzuhärten. Ist natürlich hirnrissiger Blödsinn, lässt sich aber doch so schön einfach von AquaRichtig als angeblicher Furmanek-Blödsinn präsentieren.

Mir geht es im von AquaRichtig aufgegriffenen Beispiel Entkarbonisierung mit Mineralsäuren und Wasseraufbereitung mittels stark saurem Katoinentauscher um die Widersprüchlichkeit, um nicht zu sagen Bigotterie, die man bei AquaRichtig an den Tag legt. Entcarbonisierung mit Mineralsäuren, wie beispielweise Salzsäure (oder den handelsüblichen Äquivalenten, den KH/pH-Minus-Produkten), werden als hirnrissige Methode[] verunglimpft. Als Folge dieser Methode werden Katastrophenszenarien wie Diskus mit triefenden Schleimhäuten[] prophezeit. Sich mittels stark saurem Kationentauscher ein Gemisch verschiedener Mineralsäuren (vornehmlich Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure) herzustellen und damit zu entcarbonisieren, geht wundersamerweise nicht mit den von AquaRichtig für vorhergenannte Methode prophezeiten Katastrophenszenarien einher. Vermutlich nur, weil AquaRichtig es empfiehlt. Oder vielleicht auch deshalbm weil man wieder Äpfel mit Birnen vergleicht. Nämlich denknotwendig die unsachgemäße Anwendung der Salzsäure direkt im Aquarium.

Bezugnehmend auf die bei der Entcarbonisierung mit Salzsäure steigende Chlorid-Konzentration (pro Senkung um 1° dKH etwa 13 mg/l) behauptet AquaRichtig:

„Das Pflanzenwachstum der meisten unserer tropischen Wasserpflanzen stagniert ab einem CL Gehalt von 50 mg/l und ab 100 mg/l sterben die Pflanzen ab und werden matschig“

[]

Eine Belegstelle gibt es auch für diese Behauptung – wie bei AquaRichtig üblich – nicht. Blöderweise wissen die Aquarienpflanzen, die in mittels Mineralsäure – konkret mit Salzsäure – erzeugtem carbonat-weichem Wasser prächtig gedeihen, nichts davon, wie sie sich nach der Lex AquaRichtig zu verhalten haben. Wie eindeutig erkennbar ist, geht es in meiner Argumentation gerade nicht darum, dass die Mineralsäuren. böse oder gefährlich sind.

Diese irrige Einschätzung liegt wohl darin begründet, dass man bei AquaRichtig eigene Fantasie, Verschwörungsdenken, Feindbild und Wunschdenken nicht von Fakten und Wirklichkeit unterscheiden kann. Ansonsten dreht man bei AquaRichtig völlig hohl, kann nur unsachlich, polemisch und ad hominem gegen mich argumentieren, was zeigt, wie maß- und mittellos überfordert man ist.

Des Weiteren habe ich Urlaub und gehe jetzt wieder in den Keller, um an meinen nicht-vorhandenen Aquarien zu arbeiten.

Nachtrag vom 07.03.2020

Ich hatte zuvor in diesem Beitrag geschrieben, dass AquaRichtig einen Artikel angeblich am 14.01.2020 veröffentlicht hat, der aber Bezug nimmt auf einen meiner Beiträge, welcher erst am 25.02.2020 veröffentlicht wurde.

Wie man bei AquaRichtig berichtet, handelt es sich bei den Daten der Beiträge im Lexikon nicht etwa – wie es der allgemeinen Verkehrssitte entspricht – um das Datum der Veröffentlichung, sondern um das Datum, an welchem der Artikel angelegt wurde. Wie hätte ich auch ahnen sollen, dass man bei AquaRichtig auch bei solchen Trivialitäten neben der Spur läuft.