AquaRichtig über …
Leiden, Schmerzen und Schäden bei Aquarienfischen in zu hartem Wasser

Zu hartes Wasser verursacht laut AquaRichtig Schmerzen, Leiden und Schäden bei Aquarienfischen[1]. Die Behauptung knüpft an den Wortlaut von §2 Satz 2 Tierschutzgesetz an. Insbesondere zielt AquaRichtig dabei auf angeblichen Salzstress durch hartes Wasser ab. Eine Behauptung, die von AquaRichtig zuerst zu konkretisieren und dann zu beweisen ist. Mit der Unterscheidung zwischen einer Behauptung, einem Beweis und einem Argument scheint man aber ebenfalls Schwierigkeiten zu haben. Zumindest hat man aber erkannt, dass dazu im Tierschutzgerecht [sic!] nichts klar geregelt ist.

Die Ausnutzung der Toleranzgrenze sei laut AquaRichtig Humbug, denn für viele Fische, besonders Diskus, Neons, etc. gäbe es diese nicht, zumindest nicht in der Art, wie ich sie darzustellen versuche.

Hier wäre es hilfreich, vorweg darzustellen, in welcher Art und Weise ich die Toleranzgrenzen in den Augen von AquaRichtig darzustellen versuche. Als nächstes drängt sich die Frage auf, wie man bei AquaRichtig denn die Toleranzgrenzen wofür bei welcher Fischart setzt und wie man diese stichhaltung begründet.

AquaRichtig behauptet: Die Organe der Fische haben sich vor Jahrtausenden an die Bedingungen ihrer natürlichen Habitate angepasst und daran kann auch Zwangshaltung im Aquarium nichts ändern. Die Fische können sich nicht daran gewöhnen, sondern lediglich ertragen.
Welche Organe genau haben sich in der Ansicht von AquaRichtig woran genau angepasst? Wie unterscheidet man bei AquaRichtig zwischen Anpassen und Ertragen? Woran macht man fest, dass die physiologische Reaktionsbreite einer Art für einen Umweltfaktor überschritten ist?

Denn genau darauf läuft es hinaus. Entscheidend in dieser Frage sind die Begriffe physiologische Potenz, ökologische Potenz, synökologische Existenz und Toleranzkurve. Auf die Ansicht von AquaRichtig übertrage, wären die Toleranzkurve und die physilogische Potenz einer Art identisch mit der ökologischen Potenz und der ökologischen Existenz selbiger Art. Die synökologische Existenz einer Art bezogen auf einen bestimmten Umweltfaktor wäre demnach identisch mit ihrem autökologischen Optimum für diesen Umweltfaktor, besipieslweise den pH-Wert oder die Wasserhärte. Plastisch bedeutet das, dass eine Fischart, die in der Natur in weichem Wasser lebt, nur in weichem Wasser leben kann, weil sie aufgrund ihrer geringen physiologischen Reaktionsbreite oder Toleranz für den Umweltfaktor „Wasserhärte“ in härterem Wasser nicht überleben könnte.

Diese Ansicht ist aber in dieser Pauschalität irrig. Für die Haltung im Aquarium ist der Präferenzbereich der Art anzustreben. Dazu muss man diesen aber auch erst einmal kennen. Die Fragestellung nach dem Verhältnis der richtigen Haltungsbedingungen im Aquarium zu den Bedingungen in der Natur ist daher letzlich eine Fragestellung der Physiologie und Ökologie beziehungsweise Ökophysiologie.

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